Der Einfluss der Digitalisierung hat in den letzten Jahren zu tiefgreifenden Veränderungen in vielen Bereichen unseres Lebens geführt und auch der Arbeitsmarkt ist davon nicht ausgenommen. Wie moderne Technologien die Jobbranche verändern, möchten wir in diesem Blogbeitrag näher beleuchten. Erfahre außerdem, was die Digitalisierung für deine berufliche Zukunft bedeutet und lass uns gemeinsam herausfinden, welche Chancen und Risiken all das mit sich bringt.
Inhalt
Was ist Digitalisierung eigentlich?
Das Wort „Digitalisierung“ beschreibt den Prozess, bei dem immer mehr Bereiche unseres Lebens durch die Nutzung digitaler Technologien und Medien verändert werden, um beispielsweise Arbeitsprozesse zu automatisieren und zu optimieren. Dazu zählen auch der Einsatz von Computerprogrammen, das Internet und die Nutzung von Mobiltelefonen und anderen mobilen Geräten. Die Digitalisierung betrifft nahezu alle Lebensbereiche, darunter auch den Arbeitsmarkt.
Einfluss der Digitalisierung auf den Arbeitsmarkt
Die Digitalisierung hat den Arbeitsmarkt tiefgreifend verändert und wird auch in Zukunft für einen enormen Wandel der Art und Weise wo und wie wir arbeiten sorgen. Im Folgenden gehen wir auf einige der Einflüsse der Digitalisierung ein.
Effizienz: Viele Menschen nutzen die neuen Technologien, um ihre Arbeit zu erledigen und sind dadurch viel schneller als früher. Durch die weit verbreitete Nutzung von Computern und anderen digitalen Geräten ist es nicht nur für Unternehmen viel einfacher geworden, bestimmte Aufgaben effizienter zu erledigen.
Flexibilität: Die Digitalisierung trägt dazu bei, dass mehr Menschen Remote arbeiten können. So können Mitarbeitende unabhängig ihres Standortes, von überall auf der Welt arbeiten und somit Zeit und Kosten sparen. Zudem können Unternehmen auf diese Weise auch leichter qualifiziertes Personal anstellen, da sie nicht mehr an einen bestimmten Ort gebunden sind. Hier ergibt sich eine weitere Veränderung: Denn auch die Arbeitszeitengestaltung kann immer flexibler vorgenommen werden, wodurch sich für Erwerbstätige (nicht nur mit Fürsorgeverpflichtungen) völlig neue Optionen und größere Chancengleichheiten ergeben.
Automatisierung: In vielen Bereichen unseres Lebens kommen Maschinen und Roboter zum Einsatz, die Aufgaben erledigen, die früher von Menschen gemacht wurden. Im privaten Alltag sind es z.B. Staubsaugerroboter, Cloud-basierte Sprachbots oder smarte Geräte, die uns die Arbeit erleichtern. In Unternehmen sind es beispielsweise:
- Industrieroboter, die in der Fertigung eingesetzt werden und zum Beispiel montieren oder lackieren
- Software, die z.B. Anfragen automatisiert beantwortet oder Rechnungen bearbeitet
- Selbstfahrende Fahrzeuge, die z.B. im Transportwesen oder in der Landwirtschaft eingesetzt werden
- Sprachassistenten, die Anfragen beantworten oder Termine vereinbaren
Es ist wichtig zu beachten, dass diese Maschinen in vielen Fällen die Arbeit der Menschen ergänzen und unterstützen und nicht vollständig ersetzen. Auch in Zukunft werden unsere menschlichen Eigenschaften (wie z.B. Empathie und Kreativität) gebraucht werden.
Soziale Mobilität: Die Digitalisierung fördert die soziale Mobilität (vgl. Wikipedia) z.B. durch Online-Lernmöglichkeiten. Viele Menschen nutzen heutzutage Online-Kurse oder Online-Universitäten, um neue Fertigkeiten zu erlernen oder bestehende Fertigkeiten weiterzuentwickeln. Dies schafft mehr Chancengleichheit für alle – unabhängig von Alter, Geschlecht oder Hintergrund – und öffnet Tore für Personengruppen mit begrenztem Zugang zu traditionellen Bildungsmöglichkeiten.
Zusammenarbeit: (Online) Tools für z.B. Videokonferenzen oder zum Projektmanagement erleichtern die Zusammenarbeit von Menschen auf der ganzen Welt. Auch im Bewerbungsprozess ergeben sich Änderungen in Form von z.B. Online-Bewerbungen und Online-Vorstellungsgesprächen.
Arbeits(zeit)modelle: Die Arbeitsbedingungen werden durch die Digitalisierung und Automatisierung in vielen Berufsfeldern regelrecht auf den Kopf gestellt und es entstehen zahlreiche neue Arbeits(zeit)modelle. Neben dem Homeoffice zählen hierzu z.B. Co-Working-Spaces sowie das sogenannte Job-Sharing oder das Desksharing. Im Bereich der Arbeitszeitmodelle ist das klassische Arbeitsverhältnis (umgangssprachlich auch „9 to 5„) zum jetzigen Zeitpunkt noch am beliebtesten. Jedoch ergeben sich auch hier immer flexiblere Arbeitszeiten. Neben Teilzeitstellen (die in Deutschland vor allem von Familien und Alleinerziehenden genutzt werden) gibt es z.B. Gleitzeitstellen oder die 4-Tage-Woche als Gegenentwurf zur 5-Tage-Woche. Darüber hinaus sind auch Modelle wie die Vertrauensarbeitszeit, Jahresarbeitszeit (mit einer auf das Jahr festgelegten Arbeitszeit, die flexibel eingeteilt wird) oder das digitale Nomadentum auf dem Vormarsch.
Produktivität: Durch den Einsatz verschiedener Technologien können Unternehmen ihre Produktivität erhöhen und somit ihre Wettbewerbsfähigkeit auf dem Markt steigern. Darüber hinaus können sich auch Mitarbeitende auf andere Aufgabenbereiche fokussieren.
Demografie: In Bezug auf den demographischen Wandel spielt die Digitalisierung uns in Deutschland voraussichtlich relativ gut in die Hände. Unsere Gesellschaft wird immer älter und wächst (in Deutschland) teilweise auch langsamer, was zu weniger und zugleich auch älteren Arbeitskräften führen kann. Der Einsatz von Maschinen und Robotern sowie die Möglichkeit von Zuhause aus zu arbeiten sind hier vermutlich eine hilfreiche Entwicklung.
Qualifikation: Durch die Digitalisierung ergeben sich neue Anforderungen an die Kompetenzen von Mitarbeitenden und Führungskräften, gerade in Bezug auf digitale Arbeitsprozesse und Geschäftsmodelle. Der Bedarf an wenig qualifiziertem Personal wird geringer, wodurch sich der Wettbewerb um qualifizierte Stellen und Mitarbeitende erhöht.
Negative Auswirkungen der Digitalisierung
Auch wenn die im November 2019 veröffentlichte Studie von Bitkom Research die negativen Auswirkungen auf die Arbeitswelt als eher gering einstuft, haben die Digitalisierung und Automatisierung durchaus ihre Schattenseiten. Während auf der einen Seite zahlreiche neue Berufe und Berufsfelder entstehen, fallen einige Berufe der Digitalisierung zum Opfer (mehr dazu in unserem Artikel „Berufe mit Zukunft„).
Darüber hinaus ergibt sich durch die Digitalisierung und das online arbeiten in vielen Bereichen eine Mehrbelastung durch die ständige Erreichbarkeit. Schon jetzt sehen wir immer mehr Menschen, die im wahrsten Sinne des Wortes nicht mehr Abschalten können und denen die eigenen vier Wände nicht mehr in Gänze als Rückzugsort dienen. Im Zuge der Digitalisierung ergeben sich zudem neue Herausforderungen im Umgang mit Datenschutz und Cybersicherheit. Unternehmen und Mitarbeiter können von bestimmten Technologien und Plattformen abhängig werden, was sie angreifbar für technologische Ausfälle und Angriffe macht.
Insgesamt bietet die Digitalisierung viele Vorteile für die Arbeitswelt, aber es ist wichtig, die möglichen Risiken im Auge zu behalten und sinnvolle Maßnahmen zu ergreifen, um sie zu minimieren. Unternehmen und Regierungen müssen sich mit diesen Herausforderungen auseinandersetzen und sicherstellen, dass die Vorteile der Digitalisierung die Nachteile überwiegen.
Handlungsmöglichkeiten für Unternehmen & Politik
Im Folgenden führen wir noch einige unserer Ideen an, wie Unternehmen und die Politik die Auswirkungen der Digitalisierung minimieren bzw. deren Potenziale nutzen können.
- Investition in Weiterbildung und Qualifizierung: Um Mitarbeiter*innen den Übergang in die digitale Wirtschaft zu erleichtern und sie fit für die Zukunft zu machen
- Förderung neuer Arbeitsplätze: Unternehmen und Regierungen können die Schaffung von Arbeitsplätzen in Wachstumsbranchen wie der Technologie unterstützen, um den Verlust von Arbeitsplätzen in anderen Branchen auszugleichen.
- Entwicklung von Datenschutzgesetzen und -bestimmungen: Es ist wichtig, sicherzustellen, dass Unternehmen die persönlichen Daten ihrer Kund*innen und Mitarbeiter*innen angemessen schützen und dass der Missbrauch von Daten strafrechtliche Konsequenzen nach sich zieht.
- Förderung von Work-Life-Balance: Unternehmen und Regierungen sollten einen gesunden Umgang mit der digitalen Welt fördern und dafür sorgen, dass Erwerbstätige nicht von der Verfügbarkeit abhängig sind.
Insgesamt müssen Unternehmen und die Politik zusammenarbeiten, um die Vorteile der Digitalisierung zu nutzen, während sie gleichzeitig die Risiken durch geeignete Maßnahmen minimieren. So können negative Auswirkungen der Digitalisierung abgefedert und im Idealfall die Vorteile für unsere Gesellschaft und die Wirtschaft genutzt werden.
Schlussgedanken
Die Digitalisierung wird den Arbeitsmarkt in den kommenden Jahren weiter verändern. Chancen und Risiken werden sich dabei weiter verschieben. Unternehmen und Mitarbeitende können sich bewusst darauf einstellen, um die Chancen für sich optimal nutzen zu können. Wir werden auch in Zukunft immer flexibler und lernwilliger sein müssen, um uns auf zukünftige Veränderungen einzustellen. Denn nur so können wir das volle Potenzial der Digitalisierung ausschöpfen und das nicht nur im Arbeitsleben. Eine unserer größten Herausforderungen wird vermutlich das ausbalancieren eines gesunden Maßes an Chancen & Risiken werden. Eins steht dabei vermutlich schon jetzt fest: Wem dieser Balanceakt geling, der wird deutlich höhere Chancen haben, die Karriere und das eigene Leben auf die nächste Stufe zu heben.
Wenn du mehr Informationen zu diesem Thema erhalten möchtest, laden wir dich ein, unserem Blog zu folgen und dich auch in Zukunft über aktuelle Neuigkeiten und Trends auf dem Arbeitsmarkt zu informieren.